• DSL Vergleich - Internetanbieter im Test

  • DSL-Alternative LTE – Die Sache mit dem Netzausbau

  • Deutschland will im internationalen Vergleich Boden gut machen und bei der Infrastruktur im Breitbandbereich mit den anderen Nationen gleich ziehen. Das ist auch dringen notwendig, denn bisher kann Deutschland in Sachen Internet kaum punkten. Bei den Geschwindigkeiten im Netz war im Frühjahr 2014 nicht mal ein Platz unter den Top 10 zu holen. Eine neue Netzallianz soll dies nun ändern. Mit einem Investitionsvolumen von zusätzlichen 20 Milliarden Euro und einer Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik will man den Internet-Ausbau voran treiben. Das Ziel sind flächendeckende Internet-Verbindungen mit 50Mbit/s (entspricht DSL 50.000) bis 2018. Aktuell liegen wir bei flächendeckend etwa 2Mbit/s.

    Das zeigt, dass es tatsächlich in diesem Bereich noch deutlichen Nachholbedarf gibt. Dazu kommt, das nach wie vor Bereiche nicht mit Kabel ausgestattet sind sondern die Versorgung nur per Mobilfunk-Netz und LTE erfolgt. Das ist billiger und schneller zu realisieren.

    Die Zielrichtung aber isz klar, Bundesverkehrsminister Dobrindt sagt im Spiegel-Interview dazu: Ich will keine staatlichen Netze. Aber ich will, dass der Staat die Rahmenbedingungen für ein investitionsfreundliches Klima setzt. Die Digitalisierung ist ein dynamischer Prozess, den man nicht mit einem Betrag oder einem Fixpunkt erledigt. Die Datenmengen werden sich jedes Jahr verdoppeln.

    Mobiles Surfen: nach wie vor gedrosselt

    Gerade im mobilen Bereich sieht es noch deutlich düsterer aus. Die Unternehmen haben zwar in den Netzausbau investiert, die neuen Technologien stehen aber nur wenigen Nutzern zur Verfügung. Die Telekom und Vodafone schotten ihre LTE Netze – gerade in ländlichen Gebieten die beste Alternative zum DSL – konsequent ab und lassen Kunden mit Prepaid- oder Discounter Sticks nicht surfen.

    Eplus ist hier zwar kulanter und hat sein Datennetz (auch das LTE-Netz) bis Mitte des Jahres ohne Aufpreis frei gegeben, gerade im Datenbereich ist der Ausbau aber noch sehr punktuell (zur Netzkarte). Eplus Kunden können zwar theoretisch schnell surfen (bis 42,2Mbit/s) und LTE nutzen, in der Praxis dürften aber nur wenige Kunden in diesen Genuss kommen.

    Das größte Problem dürften aber die Drosselungen sein. Die Geschwindigkeitsversprechen im mobilen Bereich beziehen sich nur auf die Freivolumen. Danach wird in der Regel gnadenlos gedrosselt und zwar in Geschwindigkeitsbereiche, die sinnvolles Surfen kaum noch möglich machen. Aktuell gibt es auf dem deutschen Markt keinen mobilen Tarif (egal ob Surfstick, Smartphone oder Tablet) der ohne eine solche Drosselung auskommen würde. Die Geschwindigkeitsangaben der Anbieter sind zwar nett und der Netzausbau auch, ohne vernünftige Volumen kann man die guten Leistungen kaum nutzen.

    Ein realistisches Ziel?

    Die Bundesregierung war bereits mit ihrem aktuellen Ziel (2MBit/s flächendeckend bis 2012) gescheitert. Auch die Zielvorgaben bis 2015 (75 Prozent Ausbau mit 50Mbit/s) dürften nicht zu erreichen sein. Vor daher ist es fraglich, ob sich die neuen Ziele so wirklich erreichen lassen. Auf jeden Fall liest es sich gut und Papier ist gerade bei den Internet-Geschwindigkeiten geduldig.