• DSL Vergleich - Internetanbieter im Test

  • EU fokussiert Breitband Ausbau

  • Die Debatte rund um flächendeckende Breitbandversorgung macht auch vor der EU nicht halt. In der 3017. Tagung des Rates der Europäischen Union zu den Themen Verkehr, Telekommunikation und Energie am 31. Mai 2010 war die „digitale Agenda“ der EU-Kommissarin Neelie Kroes ein wichtiger Tagesordnungspunkt. Die Agenda, die bereits vom Telekom-Rat in Brüssel mehrheitlich angenommen wurde, sieht unter anderem vor, dass bis zum Jahr 2013 alle EU-Bürger mit Breitbanddiensten versorgt sein sollen. Bereits im April 2010 wurde laut, dass die EU-Kommissarin bis 2020 leistungsstarke Breitbanddienste mit 30 Mbit/s in den einzelnen Mitgliedstaaten fordere. Die gezielte Förderung des Telekommunikationsmarktes und die europaweite Bereitstellung moderner Informationstechnik erfordere dabei Investitionen in Höhe mehrerer hundert Milliarden. In Deutschland verabschiedete die Bundesregierung bereits eine Breitband-Strategie, mit deren Hilfe bis zum Jahr 2014 rund 75 Prozent aller deutschen Haushalte an eine Breitbandversorgung von mindestens 50 Mbit/s ausgestattet werden sollen. Die von der EU geforderten Maßnahmen zum Breitband Ausbau würde Deutschland damit überdurchschnittlich gut erfüllen. Welche Schwerpunkte die EU zu den Themen DSL und Breitband dabei ganz besonders ins Auge fasst, verrät ein genauerer Blick auf die europäische Debatte.

    Die EU-Kommission geht derzeit davon aus, dass die deutliche Mehrheit der EU-Bürger künftig mit Breitbandversorgung per DSL rechnen kann. An den digitalen Binnenmarkt sollen dabei 50 Prozent der Haushalte bis zum Jahr 2020 über eine leistungsstarke Internetverbindung (100 Mbit/s) angeschlossen werden. Damit fördert die Europäische Union auch den Online-Handel. Der digitale Markt ist zu einer der wichtigsten Säulen Europas avanciert. Hier gibt es nach der Meinung von Neelie Kroes großen Verbesserungsbedarf, denn für europaweiten Online-Handel dürfe es keine künstlich geschaffenen Barriere geben. Die Telekommunikationsdienste betreffend, strebt die EU-Kommissarin eine bessere Abstimmung zwischen den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten an. Neben der Wachstumsstrategie zum Breitband Ausbau beschäftigte sich der Rat auch mit der Thematik, ob und wie digitale Inhalte einheitlich lizenziert werden können.

    Ob es der EU-Kommission gelingen wird, den Anteil der mit Breitband versorgten EU-Bürger, die regelmäßig das Internet nutzen, durch den neuen Plan zu steigern, bleibt abzuwarten. Von bisher angenommen 30 Prozent, die Schätzungen zu Folge das Internet noch nie genutzt haben, sollen bis zum Jahr 2015 nur noch 15 Prozent übrig bleiben.